Rezension zu „Nähe – Distanz“

Zwei Schüler*innen des Grundkurs Jahrgang 13 der Gymnasium Ricarda-Huch-Schule Braunschweig beschäftigten sich unter der Leitung von Britta Strese thematisch mit dem Kontrast „Nähe – Distanz“. Bildstark und mit sprachlich anspruchsvollen Texten wird das eigene Ich besonders im Kontext der Pandemie betrachtet.

Antonia Pietsch nimmt die Zuschauer*innen in ihrem Film „Allein“ mit auf eine persönliche Reise. Ausdrucksstark scheinen neben blitzlichtartig gestalteten Bildern aus Stadt und Nachrichten besonders die Eindrücke aus dem eigenen Zimmer. Dieser biografische Einblick erzeugt eine Nähe und Intimität und nimmt einen mit auf eine Gedankenreise.

Im eigenen „selbstgebauten Gefängnis“ scheint die Zeit und die Welt an verschlossenen Fenstern vorbeizuziehen. Ungestört bleibt man für den Rest der Gesellschaft unantastbar. Einem Mantra ähnlich wird dies als „Idealer Zustand“ beschrieben und lässt doch Zweifel mitschwingen. Löst sich die Welt auf, was passiert dann mit der eigenen Existenz? Dies wird durch Musik-, Licht und Stimmwechsel klar verneint. Die am Ende aufkeimende Hoffnung schafft einen angenehmen Kontrast.

“Du entscheidest, wann du lebst” konstatiert Kaja Sophie Klena. Herausragend erinnert die künstlerische Gestaltung des Videos an moderne Musikvideos. Dunkel und zugleich mit einer kontrastreichen Farbakzentuierung werden wir auf eine Reise durch Stadt und Nacht mitgenommen. Abwechslungsreiche Kameraeinstellungen und Autofahrten lenken dennoch nicht ab, wenn die Frage nach dem Sinn, oder dem Wert des Lebens gestellt wird. „Eines Tages wachst du auf und du wirst nicht mehr genug Zeit haben“. Die Erkenntnis bleibt: nutze jede Sekunde deines Lebens und genieße sie.

Überaus beachtlich ist hier insbesondere die filmische Qualität des Beitrags, welche ein hohes ästhetisches Gefühl für Bilder, Einstellungen aber auch Schnitt erkennen lässt.

von Daniel Tiemerding

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