„Die Neue“
Das Horrorszenario eines jeden Schülers bringt der DS-Kurs 2/Jg. 12 der IGS Wallstraße Wolfenbüttel unter der Leitung von Susanne Gropp mit dem selbstverfassten Stück „Die Neue“ auf die Bühne.
Plötzlich betreten aus allen Ecken die verschiedensten Stereotypen des Schulhofs die Bühnenfläche. Alle sind da – die Streber, die Reichen, die Pumper, die „Assis“, die coolen Mädels und… die Neue. Alles dreht sich um die Neue, alle fragen sich, wer sie ist und wie sie ist, bis eines der coolen Mädels sie in ihre Obhut nimmt. Es werden zunächst durch witzige Intermezzos die Stereotypen vorgestellt – die Pumper pumpen à la Rocky, die Reichen machen einen Modeschau-Catwalk und die Assis zeigen dem Publikum, wie es so auf dem „Jungs-Klo“ zur Sache geht. Zwischendurch bekommen die Spieler*innen anhand einer SMS-Geräusch-Kollage mysteriöse Gerüchte über die Neue mitgeteilt. Die große Frage wird gestellt: Wer schrieb die SMS?
Eine Zwischenszene mit einer dunklen Lichtstimmung und trauriger Musik, bei der sich die Neue allein auf der Bühne befindet, gibt uns einen klaren und emotionalen Einblick in ihren Gemütszustand. Die Spielerin tritt aus dem Zuschauerraum auf die Bühne, was ihr Leiden noch näher an den Zuschauer heranträgt.
Am Ende treffen alle Stereotypen in einer großen Party-Szene aufeinander und stellen die Neue zur Rede. Ein kleiner Plot-Twist: die angebliche Freundin der Neuen, die sie am Anfang freundlich aufgenommen hat, ist die Mobberin. Die anderen sind empört und zeigen mit dem Zeigefinger und einem chorischen „DU?!“ auf die Spielerin. Black.
Mit viel Humor und Selbstironie schafften es die Spieler*innen, eine sehr ernste und lebensnahe Situation auf die Bühne zu bringen. Das Zusammenspiel der Gruppe konnte deutlich gesehen werden und gespielt wurde mit viel Energie und großer Freude. Der Umgang mit dem Thema wurde reflektiert und bedacht behandelt, was sich darin zeigte, dass die Schüler*innen sich für ein offenes Ende entschieden haben, anstatt die Nachricht, dass man Gleiches mit Gleichem bekämpfen sollte, weiterzugeben.
„Auf der Suche“ nach dem Sinn des Lebens ist die Thematik, mit der sich die Spieler*innen des DS-Kurses 1/Jg. 12 der IGS Wallstraße Wolfenbüttel in ihrem Stück befassen. Unter der Leitung von Susanne Gropp führt die Gruppe in dem entstandenen und selbstverfassten Stück den Zuschauer einmal durch das komplette Leben.
Die Spieler*innen beginnen ihre Reise als in rote, blaue und grüne Ganzkörpersäcke eingehüllte Wesen. Der erste Kampf, das Schlüpfen aus dem Kokon, wird mit viel Energie und musikalischer Unterstützung groß dargestellt. Die bunten Farben stellen auch verschiedene Persönlichkeiten und Lebenseinstellungen dar, die blauen Wesen erscheinen ängstlich, die Roten neugierig und die Grünen von Ekel geplagt.
Zunächst führt die Gruppe den Zuschauer zur Lebensstation des Kindseins. Zwei Spielerinnen schauen sich ein Bilderbuch an und schwelgen in den schönen Erinnerungen. Im Hintergrund wird auf einer Metaebene spielerisch dargestellt, wie das Foto der zwei damals entstanden ist. Der Dimensionen-Wechsel lässt die Tiefe und Wärme der Erinnerungen noch deutlicher in den gesamten Bühnenraum wachsen. Als nächstes wird der Stress des Erwachsenenseins thematisiert. Der Stress um das Arbeitsleben herum wird mit einer Fahrstuhlszene bildlich dargestellt und mithilfe klanglicher Elemente vertont. Am Ende mündet und platzt die Energie wieder in einer großen Gruppenchoreografie, in der sowohl eine Musik-Kollage als auch die bunten Ganzkörpersäcke erneut zum Einsatz kommen. Die Message, die sie senden wollen: Das Leben muss man genießen!
Die Gruppe nutzt ihre Kreativität, um eine Verknüpfung zwischen Gegenstand und Thema zu finden. Sie schafften es, die Gegenstände auf witzige, minimalistische und vielfältige Weise einzusetzen und haben mit den Gegenständen wichtige thematische Elemente hervorgehoben. Auch, wenn das Stück recht kurz war, konnte dies schlussendlich das Gefühl, einen Schnelldurchlauf des Lebens mitzumachen, noch mehr verstärken.
Teresa Lipinski